Wald

als Erlebnis- und Erholungsraum

Der Wald als "Lebens-Raum"

Das Ökosystem Wald ist ein prägendes und unverzichtbares Element der Kulturlandschaft in Deutschland. Knapp drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland nutzen den Wald mindestens einmal im Jahr aktiv; im Durchschnitt ergeben sich rund 28 Waldbesuche pro Person und Jahr. Jährlich gibt es in Deutschland schätzungsweise 2,3 Milliarden Waldbesuche.

Die Bedeutung des Waldes für die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung ist unschätzbar hoch. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Bedeutung der Wälder als nahe gelegenen Aufenthaltsort und „Lebens-Raum“ nachdrücklich gezeigt. 

Fakten zum Wald

Mit einem Waldflächenanteil von rund 32 Prozent (11,4 Millionen Hektar) ist Deutschland eines der waldreichsten Länder Europas. Mischbestände prägen mit einem Flächenanteil von 76 Prozent den deutschen Wald.

47 Prozent der Wälder sind Landschaftsschutzgebiete.

Wald und Holzprodukte entlasten die Atmosphäre jährlich um 62 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht 8 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen.

Das Prinzip der nachhaltigen Forstwirtschaft wurde vor 300 Jahren in Deutschland eingeführt.

Hauptbaumarten (Grafik: FNR)

Der Wald als für jedermann zugänglicher Erlebnis- und Erholungsraum trägt in hohem Maße zur Lebensqualität in Deutschland bei.

Für Sport, Erholung und Gesundheit sowie die touristische Nachfrage sind solche Wälder von besonderer Attraktivität, die durch eine gemischte Baumartenzusammensetzung abwechslungsreiche Bestände bilden und damit einen facettenreichen Sport- und Erholungsraum darstellen. Nicht zuletzt bietet die Waldinfrastruktur – etwa das sehr gut ausgebaute Netz an Waldwegen – den Waldbesuchenden Orientierung.

Darüber hinaus sind Wälder zur Sicherung eines guten Bioklimas und einer ausreichenden Luftqualität von großer Bedeutung für die Gesundheit. Insoweit spielen Wälder auch eine erhebliche Rolle bei der Wahl von ländlichen Regionen als Urlaubsziel und sind damit ein Faktor für die Wertschöpfung – insbesondere in sonst eher strukturschwachen ländlichen Räumen.

Die Menschen nutzen den Wald in ihrer Freizeit beispielsweise für Spaziergänge, Naturbeobachtungen und sportliche Aktivitäten wie u. a. Wandern, Reiten, Mountainbiking, Wintersport und Geocaching. Die gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes finden sich in Angeboten zu waldtherapeutischen Anwendungen, Gesundheitswandern, Kur- / Heilwäldern und Angeboten zum Waldbaden wieder.

Wälder sind für unsere Gesellschaft auch zunehmend Orte der sensiblen und spirituellen Wahrnehmung, der achtsamen Erholung sowie des stillen Gedenkens (z. B. in ausgewiesenen Bestattungswäldern). Die Intensität der Waldnutzung für Sport-, Erholungs- und Gesundheitszwecke hängt maßgeblich von der jeweiligen Lage zu Ballungsräumen, der landeskulturellen Bedeutung sowie der individuellen Erreichbarkeit ab.

Gerade im Wald gilt: Rücksicht nehmen auf Natur und Mensch.

Die überwiegende Mehrheit der Waldbesuchenden respektiert die geltenden Regelungen, die das Betreten des Waldes näher bestimmen und seine Nutzungsmöglichkeiten durch die Öffentlichkeit lenken. Insbesondere Sportaktive wie Wanderer oder Radfahrer sind jedoch vielfach mobil und bewegen sich teilweise auch über die Landes- und Eigentumsgrenzen hinweg. Sie werden mit einer Vielfalt unterschiedlicher, landesspezifischer Bestimmungen konfrontiert.

Waldbesitzende erfahren den schnellen Wechsel diverser Erholungstrends direkt. Sie beschreiben dabei eine nicht ausreichende Rücksichtnahme auf ihre Belange. Sportorganisationen und Gesundheitsakteure streben in Zusammenarbeit mit den Waldbesitzenden sowie Forstbetrieben und -verwaltungen nach einem Ausgleich der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen.

Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung durch die Waldbesitzenden steht somit u. a. vor der Herausforderung, die Ansprüche der Gesellschaft an die Erholungsleistung des Waldes – im Einklang mit den Ansprüchen an die ökonomischen und ökologischen Waldleistungen – zu erfüllen. Diese Herausforderung stellt sich besonders in urbanen Regionen, wo der Wald als Erholungs- und Natursportraum besonders stark nachgefragt wird.

Sportorganisationen und darin organisierte Aktive setzen sich unterstützend dafür ein, dass die zentrale Bedeutung des Waldes als Wirtschaftsraum und Arbeitsstätte, für Natur- und Klimaschutz, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie für den Erhalt der biologischen Vielfalt stärker wahrgenommen wird. Sie erkennen i. d. R. den Wert und die Notwendigkeit waldwirtschaftlichen Handelns an. Ihnen ist bewusst, dass ein relevanter Teil von Sport im Wald waldwirtschaftliche Aktivitäten und Leistungen voraussetzt (z. B. Entwicklung eines bestimmten Waldaufbaus, Waldwegebau, Waldwegepflege) bzw. die entsprechende Infrastruktur (z. B. Waldwege, Rettungspunkte im Wald) zur Ausübung des Natursportes mit genutzt wird. Nutzerlenkung durch markierte, attraktive naturbelassene Wege und weitere Sportinfrastruktur unterstützt das Miteinander in der Nutzung des Waldes.

Projektbeispiele zum Thema Wald:
Waldwege: Optisch basierte Zustandserfassung ermöglicht vorausschauende Kostenplanung
https://news.fnr.de/fnr-pressemitteilung/waldwege-optisch-basierte-zustandserfassung-ermoeglicht-vorausschauende-kostenplanung

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